Kommentieren und Liken wir nur noch wegen des Algorithmus?
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Wo ist die Lust?

Klartext über Instagram

Hinweis:
In diesem Blogartikel wird einzig und allein die Meinung Jumedia niedergelegt. Die Absicht liegt nicht darin, Social Media als störendes Medium zu identifizieren.

Unsere Gedanken schweifen momentan ziemlich ab. Am Anfang unserer Instagram-„Karriere“ (Ironie) fanden wir das alles ziemlich aufregend und spaßig. Wir haben ewig damit verbracht Beiträge vorzubereiten, Tipps und Tricks für den User bereit zu stellen, haben uns versucht an anderen Profilen zu orientieren und das Design ansprechend zu gestalten. Kurz: Wir wollten auf den endlosen langen, von Algorithmen vollgepackten Instagram Zug mit aufspringen und durchstarten. Mit anderen im Tempo mithalten und uns anpassen, aber gleichzeitig Dinge ganz anders machen als andere. 

Hier würde jetzt das große und unendlich oft benutzte Wort Strategie mit ins Spiel kommen, welches Dreiviertel der Instagram-Profile predigen…

Vielleicht haben wir uns dann ein wenig in der Instagram-„Strategie“ verloren? Oder doch etwas ganz anderes verspürt, was unsere Gedankenzüge in eine andere Richtung lenkte? 

Wir betreiben nun aktiv seit vier Monaten unsere Unternehmensseite und schleichend, leise macht sich in uns ein Gefühl der Unzufriedenheit breit. Wir stellen wichtige Ansätze in Frage, wie z.B. 

 Ob Social Media wirklich so wichtig für Kleinunternehmen ist? 

Was Instagram für „Strategie-Möglichkeiten“ bietet? 

Was das subjektive Gefühl zum Wort des „Mehrwertes“ beisteuert?

Auch wir haben darüber geschrieben, dass Instagram und Co. selbstverständlich eine gute Möglichkeit bieten um sich und sein Unternehmen zu präsentieren. Doch diese dauerhafte Präsenz, um vorrangig dem Instagram-Algorithmus gerecht zu werden und nicht dem User, empfinden wir als anstrengend. Jeden Tag Stories produzieren, posten, kommentieren und liken… dabei geht richtiger Mehrwert verloren, weil man andauernd nur darauf bedacht ist nicht aus dem Sichtfeld der Anderen zu verschwinden. 

Wir haben uns die Fragen gestellt: Wie viel Zeit nehmen wir uns WIRKLICH um Beiträge von anderen zu lesen und WIE INTENSIV lesen wir einen Beitrag? 

Im Schnitt sind es 20-30 Sekunden, die wir uns Zeit nehmen für einen Instagram-Beitrag. Dabei ist nur das Lesen beinhaltet, die Intensität und das Nachwirkenlassen nicht mit einbezogen. Denn zum letzten Punkt kommt es meist gar nicht, da schon wieder ein anderer Beitrag auf uns wartet und man ja zusätzlich auch noch kommentieren sollte und am besten nicht zu kurz, denn falls man dies nicht tut, dann bleiben höchstwahrscheinlich auch die Follower und Likes aus. 

Jedoch gibt es auch Instagram-Profile, die gar nicht erst lesen, sondern irgendein beliebiges Emoji einsetzen, welches sie unter der Rubrik „Oft verwendet“ finden und dann auch gleich zum nächsten Beitrag gehen. Auch beliebt sind kurze prägnante Kommentare, aber doch Charme anregende Wörter oder Wortgruppen wie: Einzigartig! Das sieht gut aus! Wunderbar! Inspirierend! welche kurz nach der Veröffentlichung des Posts geschrieben werden, jedoch unmöglich innerhalb so einer kurzen Zeitspanne gelesen werden konnten (hier reden wir von keinen Bots!)

Wir nennen diese Profile Algorithmen-Sklaven und werden ihnen ab fortan keine Aufmerksamkeit mehr schenken.
Vorrangig kommen diese Phänomene durch Hashtags zustande, die wir auf jeden Fall nicht zu wenig verwenden und diese auch in nächster Zeit reduzieren wollen. 

Wie bereits erwähnt wollten wir auch auf den Instagram-Zug mit aufspringen und viele Dinge ähnlich gut machen, wie andere Profile. Doch ist man einmal in der Branche Social Media Content, Websites unterwegs… so wird einem schnell bewusst, dass der Spielraum sehr klein ist beziehungsweise es kaum einen gibt. Kurz: Jeder schreibt irgendwie das Gleiche.

Es geht um Instagram für Kleinunternehmen, um Tipps für die eigene Präsentation auf Instagram, Rankings, Zeitmanagement, Mindset-Coaching, Content-Management… und doch geben sich alle dabei Mühe und versuchen in diesem Meer von Bildern, Information und Konsum nicht unterzugehen. 

Auch wir zählen uns dazu.

Und das können wir so einfach sagen, weil wir uns reflektieren. Wir sehen uns oft in anderen Profilen und deren Texten wieder, weil wir so etwas ähnliches geschrieben haben. 

Jeder redet davon, dass dein Unternehmen einzigartig sein soll. Doch was bedeutet Einzigartigkeit überhaupt? Und ganz plakativ ausgedrückt: Wenn alle einzigartig sein möchten, dann sind wir doch letztendlich alle wieder gleich oder?

Nun könnten wir den Kopf in den Sand stecken und sagen: Social Media ist Sch***e, ja das ist es ab und an auch, sowie man auch mal den Montag blöd finden darf, so darf man auch mal Social Media blöd finden. 

Doch das wäre nicht unsere Art. 

Wir haben für uns beschlossen nur noch den (für uns) wirklich wichtigen Profilen zu folgen, die uns einen „Mehrwert“ verschaffen und für die wir gern unsere Zeit hergeben.

Dabei sind uns Follower und Likes egal, denn durch sie bekommen wir unsere Lebenszeit, welche wir auf Instagram und Co. verbringen, nicht wieder… aber dafür vielleicht den eigenen Spirit, den wir verloren haben. 

In den nächsten Wochen wird uns das Thema noch oft begleiten und präsent sein und wer weiß, was in der nächsten Zeit mit unseren Inhalten passieren wird.. auf jeden Fall können wir jetzt schon sagen:

Reduzieren - Fokussieren und dabei die drei wichtigen Fragen nicht aus den Augen verlieren: 

Who are we? 
What do we stand for?
What do we want to become?

 

von

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